(Stand 2017, copyright Lazerta Aussies, Julia Rehfeld)
Unsere Webseite wurde gehackt und ich schreibe diesen Text komplett neu mit den Erfahrungen und Reflexionen aus über 5 Jahren Zucht und 20 Jahren Hundehaltung.
Die Lazerta Aussies gibt es nun seit über 10 Jahren mit über 5 Jahren aktiver Zucht und wir haben klare Schwerpunkte gesetzt:
Wir züchten ausschließlich mit umfassend ausgewerteten Hunden aus vielversprechenden Blut-Linien, damit unsere Welpen möglichst gesund, arbeitsfreudig und loyal sind und den geschätzten "will to please" haben. Wir züchten keine verheizbaren Sportgeräte und eifern auch keinem überzogenen Schönheitsideal nach. Wir treffen die Wahl unserer Zuchthunde sorgsam, betrachten jeden Wurf realistisch und testen die Elterntiere und den Großteil ihrer Kinder am Vieh.
Das wohl Wichtigste bleibt der Blick ins Pedigree/Stammbaum des Hundes. Denn hier sieht ein erfahrener Züchter alles, was er über Interieur ((Arbeits-)Eigenschaften, Charakter, Gesundheit) und Exterieur (Optik)) wissen muss. Für uns steht an erster Stelle die Einhaltung des Rassestandards ohne ihn in Extreme zu interpretieren und der Erhalt eines recht ursprünglichen (Mini) Aussies, dafür haben wir von Beginn an wahnsinnig viel Zeit in die Recherche von Stammbäumen investiert und hatten einige Mentoren. Heute helfen wir selbst Züchterkollegen bei ihren Wurfplanungen oder beurteilen potenzielle (neue) Zuchthunde.
Wir achten vor allem auf die Einstellung, Bereitschaft und den Willen des Mini Aussies einer Aufgabe nachzugehen ohne, dass er auf diese fanatisch besteht (Stichwort Selbsthemmung, Frusttoleranz.."klar im Kopf") - natürlich kann ich dafür einen einzelnen Zuchthund nicht losgelöst von seinem familiären Kontext betrachten und da sind wir wieder beim Pedigree.
Gesundheit - ist oberflächlich betrachtet für viele Züchter eine sichere Bank, denn es gibt reichliche (Gen-)Tests und bildgebende Verfahren. Wenn ein Hund in allem frei ist, ist er dann perfekt? Nein, denn es gibt in jeder Linie Risiken und Mängel für die es keine Tests gibt oder wo die Tests eben auch Graustufen wiedergeben (DM,HSF4...) und auch da sind wir wieder beim Pedigree die gleiche Rechnung erhalten wir beim Exterieur, über das wir uns zunehmend mit Hilfe von Mentoren, geplanten Showbesuchen und Seminaren weiterbilden.
Die erste Generation Lazerta Aussies, lebt zum Teil bei uns, aber wir überwachen sie auch mit Argusaugen über unsere Lazerta Family Gruppe oder die privaten Profile auf Facebook und natürlich mittels unserer Nachzuchttreffen (mit Seminaren rund um Erziehung, Sport und Hüten). Es kristallisiert sich heraus, dass wir unser Primärziel Gesundheit & Eigenschaften schon gut umsetzen konnten. Mit den verhältnismäßig besten Nachzuchten aus unseren Foundationhunden arbeiten wir jetzt weiter an den Feinheiten und entlang der Stärken des jeweiligen Hundes werden wir auch WEITERHIN unterschiedliche Schwerpunkte bei unseren zukünftigen Verpaarungen setzen und im Bezug auf die Schwächen geeignete Rüden wählen. Ich liebe einfach die Hütearbeit und den Sport mit den Hunden und eine sehr rasche Auffassungsgabe. Dennoch finden auch einige Nachzucht ihren Einsatz in der Therapiearbeit. Wir versuchen uns sicherlich immer an die eierlegende Wollmilchsau anzunähern, wohlwissend dass der perfekte Mini Aussie ein sehr surreales und subjektives Ziel als solches ist... Zucht ist auch immer Risiko! Ein Epilepsierisiko z.B. lässt sich niemals genau kalkulieren, aber man kann Risiken ausschließen, wenn man seine Pedigrees kennt. Wir haben unsere Zucht mit Outcrossverpaarungen begonnen um möglichst viel Genmaterial zu erhalten um eine vertretbare Linienzucht aufzubauen. Wir haben dabei unsere favorisierten Mini Aussie Linien mit größenmäßig kleinen Standard-Linien vereint und selektieren und formen nun weiter.
"PEDIGREE COMES FIRST" ist unser Leitsatz.
Heute sehe ich die Sinngebung und Zielsetzung der Lazerta Zucht
als einen Prozess... und wie so oft:
Der Weg ist das Ziel.
Statement Julia nach über 5 Jahren Zucht, 2016:
"Wir leben einen halbwegs gesunden Idealismus, wir sind nicht fehlerfrei. Wir haben Erfahrungen gesammelt und vieles gelernt vor allem wohl auch über Menschen. Ich habe unseren Kennelnamen wieder um 5 Jahre verlängert und bin stolz, dass wir aus unseren Foundationhunden/-linien ( Rose, Eze, Summer, Rusty, Eos, Yoomee/Baby) mind. eine wundervolle Nachzucht platzieren oder selbst behalten konnten... Sie bilden die erste Generation und ab jetzt wird es noch spannender. Ihre Auswertungen stehen bevor, sind teilweise schon erledigt und irgendwie das Wichtigste ist -neben dem Wahnsinn in den sie uns (hin und wieder) treiben- sie treiben uns an und machen uns ganz.
Zucht ist nicht einfach, damit zu beginnen ist vielleicht noch das Leichteste. Man braucht dafür vor allem Geld. Man kauft erlesene Zuchthunde von anderen Züchtern, die oft zu Mentoren werden und ihr Wissen mit uns teilen. Die große Verantwortlichkeit kommt mit jedem Wurf, den man auf die Welt begleitet und wächst mit jeder nächsten Generationen, die man selbst kombiniert und vereint und mit dem Arbeiten an einer eigenen Linie entlang eines Ziels (was man ggf. auch anpassen wird und muss). Am Ende geht es aber nicht um das Anfangen sondern um das Durchhalten.
Ich möchte einen gesunden Aussie, ich möchte einen Aussie, der noch der Hütearbeit nachgehen kann, weil viele Verhaltensstrategien, die wir an der Rasse so schätzen auch daran geknüpft sind. Ich möchte einen sportlichen Hund, der sowohl freizeitmäßig als auch auf Turnieren glänzen kann, aber vor allem möchte ich einen guten Aussie züchten, der in unser/euer Leben passt.
Auf diesem Weg kann man nicht alle Menschen zufriedenstellen, auf diesem Weg evaluiert man sich um den Verstand, der mit dem Bauch zusammen dann die Entscheidungen fällt, getragen werden sie vom Herzen. Diese Entscheidungen sind nicht immer massentauglich, aber schwer, emotional und weitreichend und für Außenstehende kaum zu überblicken.
"Denn je höher eine Wahrheit ist, von desto höherer
Warte musst du Ausschau halten, um sie zu begreifen."
(Die Stadt in der Wüste) Antoine de Saint-Exupéry
Es sind Entscheidungen über das Behalten passender Nachzucht, das Denken in Generationen und auch der Verzicht auf bestimmte Linien/Hunde...
All das ist Zucht und ich freue mich auf die nächsten Jahre ;-) und was auch kommt, es gehört dazu!
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Statement Julia nach über 2 Jahren Zucht, 2013:
"Was ist denn ein Mini Aussie eigentlich und wo kommt er her? Stellen sich diese Frage heute die Leute zum Großteil vor dem Welpenkauf(wunsch) überhaupt noch? Oder herrscht schon die (all)gemeine Meinung, der Mini Aussie ist der Standard Aussie delight, der hübsche Hund für die Kleinstadt, den man dank seines handlichen Formats überall mit hinnehmen kann und der zudem ein sich selbst erziehender Familienhund ist?
Nun man liest ja viele Anzeigentexte und einige Züchter haben sich das gewiss als Ziel gemacht und das auch zurecht, denn der Großteil der Käufer sucht (bestimmt) auch genau nach so einem Begleiter. Wer will denn auch einen komplizierten Hund? Niemand! Auch ich nicht, aber ich glaube man ist noch weit davon entfernt, einen einwandfreien (was auch immer das im Detail heißt) Charakter in den Minis zu manifestieren. Stattdessen erlebt man leider viel zu oft extrem schüchterne oder wirklich chaotische sowie leicht neurotische Hunde, die aber durchaus hübsch sind (in den Augen der Liebhaber der Rasse)... Das liegt einfach daran, dass es züchterisch viel leichter ist am Aussehen einen Hundes zu arbeiten und äußere Merkmale reproduzierbar zu machen als Innere...
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Eine weitere kritische Auseinandersetzung mit brisanten Zuchtinterna hier ->